top of page

Wallis

Kaum in Zermatt VS angekommen, gings wegen des prächtigen Wetters gleich mit der Gornergrat Bahn weiter. Dank einer grosszügigen Sonderaktion für Geburtstagskinder während der Coronapandemie-Anfangszeit, darf ich dabei sogar gratis mitfahren. Wie sich in den nächsten Tage noch zeigen wird, ist dies der perfekte Tag dafür. Scheint gemeinhin bekannt zu sein, dass sich der Gipfel des Matterhorns oftmals in einen Wolkenmantel hüllt. Wir fühlen uns daher geehrt, dass sich diese imposante Schönheit bei unserem Besuch sogar mehrmals in ihrer ganzen Pracht zeigt. Vom Gornergrat aus gehts dann zu Fuss via Riffelsee zurück auf den Riffelberg und per Bahn wieder runter. Neben der schönen Berge, Gletscher und Seen sticht mir bereits kurz nach unserer Ankunft noch etwas anderes sofort ins Auge. Grüne Steine (Serpentinit), teilweise mit schwarzen Einschlüssen, säumen unseren Weg und wecken in mir sogleich den Suchreflex nach einem authentischen Erinnerungsstück für meine Sammlung. Natürlich werde ich fündig

Am nächsten Tag ist's bewölkt, weshalb wir uns für ein tiefer gelegenes Ausflugsziel entscheiden; Auf einem schönen Rundweg gehts durch die Gornerschlucht, den Gletschergarten und via Hängebrücke und Seilbahn zurück nach Zermatt VS. Wie's der Zufall will, schickt mir eine Bekannte aus dieser Region just im richtigen Moment einen Geheimtipp fürs Abendessen. Selten so ne grosse & leckere Portion Schnitzel verdrückt und erst noch in einer Art Séparée und mit einem guten Tropfen dazu. Was für ein Gaumenschmaus!

​Tags darauf gehts zuerst hoch aufs Rothorn, von wo aus wir einen herrlichen Panoramablick geniessen. Anschliessend begeben wir uns auf den beliebten 5-Seenweg, welcher einen u.a. zum Stellisee bringt, wo die bekannten Bilder mit der Spiegelung des Matterhorns entstehen. Leider kleidet sich dieses bei unserer Ankunft bereits im besagten Wolkenmantel. Während unserer Mittagspause finde ich dann auch noch den wohl schönsten Stein meiner bisherigen Mineralien-Eigenfunde. Fein geschliffen vom Gletscher verwandelte sich der Grünton dieses Serpentinis in ein helles Blau. Ich bringe es aber einfach nicht übers Herz, diese Naturschönheit einzupacken und gewähre ihr stattdessen einen Ausblick aufs Matterhorn. Auf dass sich auch noch viele andere an diesem Anblick erfreuen mögen. Kleiner Mineralien-Exkurs: Laut meiner Recherche (hab mich nämlich gewundert, warum dieser schöne Stein nicht öfters im Baubereich eingesetzt wird) muss man bei der Bearbeitung von Serpentinit aufpassen, weil dieser Asbest enthalten kann.

Am letzten Tag kosten wir die hiesige Bergwelt nochmals richtig aus und besuchen zuerst das Matterhorn glacier paradise auf dem Klein Matterhorn. Hierbei handelts sich um die höchste Bergbahnstation Europas. Dazu ein Geheimtipp: Mit einer normalen Gondel hochfahren und dann oben fragen, ob man mit der Swarovski-Gondel wieder runter kann. Kostet zwar 10 Stutz Aufpreis, ist's aber für Schwindelfreie definitiv wert. Die Eiswelt gefällt uns hier sogar besser als jene auf dem Jungfraujoch. Aber lass dich überraschen. Vom Matterhorn glacier trail hatten wir uns hingegen wegen des Namens und der Werbefotos etwas mehr versprochen. Von der Gletscherzunge ist nämlich (fast, glaub ich zumindest) nichts mehr übrig. Ein etwas nachdenklich stimmender Abschluss für unsere unvergessliche Tour de Suisse. Insgesamt haben wir zwei wunderbare Wochen Urlaub im eigenen Land verbracht und sehr genossen. Dank dem unbeschreiblichen Vorbereitungstalent meiner Liebsten konnte ich den Büroalltag dabei schnell vergessen und unsere schöne Schweiz voll auskosten. Kann's wirklich jedem nur empfehlen. Der Preis ist oftmals eine Frage des Geschmacks, wobei wir's uns sicherlich eher gut haben gehen lassen. Aber GERADE die aktuelle Zeit sollte man ausnutzen, um gerade JENE Touristenhotspot einmal selbst zu besuchen, welche man sonst wegen des grossen Andrangs eher meiden würde. Es lohnt sich wirklich. Und sogar in den Hotspots gibts sie übrigens noch; Die Schweizer Originale.

Alpenvogel

bottom of page