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Welcome to Miami Beach

Miami Beach. Das ist der Ort, an dem das Wörtchen Dekadenz noch nicht einmal ansatzweise als Vorname ausreicht. Es wirkt wie der Spielplatz und die Bühne der Schönen und Reichen, und derer, die sich unbedingt so fühlen möchten. Jetzt nicht falsch verstehen. Die unzähligen Supercars sind schön, der Ocean Drive ist schön, der Beach ist schön, die viele Haut ist schön und sogar die bunten Vögel hier sind schön! Und mit diesen hat mein Besuch in Miami Beach auch angefangen. Für nur $2.25 bin ich mit dem Bus vom Flughafen hierher gefahren. Da mein Apartment jedoch erst in 3h zur Verfügung stand, bin ich kurzerhand an den Beach gelaufen und habe mich im Schatten eines Liegestuhl-Containers etwas ausgeruht (hatte die Nacht zuvor auf den Cayman Islands nur 3h geschlafen...). Als es dann zu heiss wurde, habe ich mir einen grossen Baum mitten am Ocean Drive gesucht und hab mich angelehnt an meinen Backpack mit etwas Musik im Ohr entspannt. Plötzlich wurde es laut über mir und als ich die Augen öffnete tanzten dutzende wilde Papageien auf den Ästen über mir herum und machten einen heiden Lärm. Zufrieden schloss ich wieder die Augen und lauschte ihrem Gekreisch. Dann durchdrang aber plötzlich ein ziemlich bestimmtes "Sir", gefolgt von einem noch bestimmteren "Sir" meinen Seelenfrieden. Als ich mich umdrehte standen zwei Cops auf ihren Quads neben mir und gaben mir recht deutlich zu verstehen, dass dies nicht der richtige Ort für ein Nickerchen sei. Hab ihre unmissverständliche Aufforderung diesen Platz innert 15min zu verlassen dann doch lieber angenommen und bin in mein Apartment schlafen gegangen. Ob die das wohl auch verlangt hätten, wäre ich eine DD-Blondine im knappen Bikini? Ich habe mich ehrlich gesagt nicht getraut sie danach zu fragen.

Den folgenden Tag hab ich grössenteils mit dem Hochladen der vorbereiteten Posts und einem erstaunlich günstigen Haarschnitt verbracht. Tags darauf bin ich mit meiner allerersten Uber-Fahrt in das Künstlerviertel Wynewood gefahren und habe mir die tollen Graffiti angeschaut. Dieses Viertel ist wirklich einen Besuch wert! Anschliessend gings zum Bayside Marketplace, wo mir beim Schlendern ein knallgelbes Speedboat mit der Aufschrift Thriller aufgefallen ist. Als mir dann jemand ein Ticket für diese rasante Art der Stadtrundfahrt angeboten hat, hab ich nicht lange gezögert. Und es hat sich wirklich gelohnt. Nach dem Sightseeing vor den Villen der Stars und Sternchen gings anschliessend hinaus auf den offenen Ozean vor Miami Beach, wo unser Captain so richtig die Sau rauslassen konnte. Am Abend gings dann wieder an den Ocean Drive um das hiesige, weltberühmte Nachtleben zu bestaunen. Ähnlich wie in Kuba spielte dabei in fast jedem Restaurant eine Live-Band. Generell spürt man den grossen Einfluss der vielen Exil-Kubaner hier (ca.1 Mio.) und man hört z.B. viel mehr Spanisch als Englisch auf den Strassen. Tags zuvor hatte ich einen Artikel gelesen, in dem es hiess "das Beste an Miami ist, dass es so nahe an den USA liegt". Das hat was. Da im gleichen Artikel aber auch von $20 teuren Wasserflaschen in gewissen Clubs stand, ist mir die Lust aufs Feiern recht schnell wieder vergangen. Und da zudem noch Blutspuren und Scherben vom letzten Einbruch in mein Apartment zeugten hatte ich mir ohnehin vorgenommen, nicht allzu lange fort zu bleiben.

Fazit: Ich habe sicher nur einen ganz kleinen Teil von Miami gesehen. Und mit dem passenden Budget und der richtigen Einstellung kann man in dieser Stadt sicher eine fantastische Zeit verbringen. Nach zwei Wochen Kuba war mir persönlich der Kontrast aber einfach etwas zu krass und ich bin froh, dass ich bald ins nächste Inselparadies verschwinden kann. Ich freue mich nämlich schon auf Reggae, Rastas und ruhigere Strände.

Mach's gut Miami. Und nichts für ungut, aber dein Reichtum und deine Schönheit sind mir dann doch etwas zu oberflächlich.

Thriller

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